Weblog von Justyna Pikusa

17. Mai 2022
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Burkini-Baden erlaubt?

Mit der Badesaison beginnen auch die Debatten um die Bekleidungsvorschriften in Schwimmbädern in Frankreich. Am Montag entschied der Gemeinderat von Grenoble über eine Änderung der geltenden Vorschriften: sowohl der Burkini als auch das Baden „Oben-Ohne“ soll künftig erlaubt sein. Strenge Kritiker:innen beharren auf die Trennung von Religion und Staat und  befürchten den Aufstieg des politischen Islam. Befürworter:innen sehen den Burkini als emanzipatorisch und fortschrittlich, da er manche Frauen dazu ermutigt, überhaupt schwimmen zu gehen.

13. Mai 2022
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Die Helden von Saltiwka

In einem Instagram-Video sehe ich, wie in der U-Bahn-Station in Saltiwka, einem Stadtteil von Charkiw, die Panik ausbricht: Mehrere junge Männer verteilen Lebensmittelpakete und rufen „Ruhe bewahren!“. Jederzeit kann hier eine russische Rakete einschlagen. In einem anderen Video sieht man die Männer im Auto, auf einem Trip durch eine Geisterstadt: rundherum zerbombte Häuser, Panzer, Autos. Einer steigt aus, sprintet über eine Grünfläche zu einem Haus. „Nicht durch das Gras. Minen!“, ruft eine Stimme in die Smartphone-Kamera. Es ist Timurs Stimme.

05. Mai 2022
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Abtreibungen könnten in einigen US-Bundesstaaten bald illegal sein

Das Aufdeckerportal „Politico“ veröffentlichte am Montag den Entwurf eines Urteils des Supreme Courts in den USA. Dieses enthüllte den Plan der größtenteils republikanischen Richter, das in den Staaten umstrittene Abtreibungsgesetz zu kippen. Die 1973 vom obersten Gerichtshof der USA beschlossene Grundsatzentscheidung „Roe v. Wade“ bemächtigt Frauen bis zum Ende des sechsten Monats über ihre Schwangerschaft selbst zu entscheiden. Dh. sie dürfen bis dahin eine Abtreibung durchführen. Das soll zukünftig laut dem Leak nicht mehr möglich sein.

03. Mai 2022

Ich war mit einem russischen Ultra-Nationalisten zusammen

Seit dem 24.02.22 schockieren Kriegsbilder aus der Ukraine die Welt. Jedoch ist die Propaganda-Maschinerie des Kreml schon seit Jahren im Gange. Damals, vor ungefähr fünf Jahren, wurde ich selbst in die alternative Realität eines radikalen Russen gezogen. Ich führte mit Dimitri* zunächst eine virtuelle Tandem-Bekanntschaft, bis ich dann einige Zeit mit ihm und seiner Familie verbrachte. Er lebte in der Ukraine, in Lviv, um genau zu sein. Er war aber immer beleidigt, wenn man ihn Ukrainer nannte.

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