In Birdman heißt es: “Beliebtheit ist die nuttige kleine Cousine der Wertschätzung.” Aber wir wollen doch alle irgendwie beliebt sein, oder nicht? Und wer nett ist, ist in der Regel auch beliebt. Außerdem ist es auch ein Zeichen von Kultiviertheit.

Ich komme aus einem Bezirk, in dem Nettigkeit jetzt nicht unbedingt zum obersten Gut gehört. Das heißt aber nicht, dass ich es nicht gerne bin. Nettsein finde ich klasse und wir sollten alle etwas freundlicher zueinander sein. Und auch freundlich zu Leuten sein, die man nicht mag. Das nennt sich nicht fake, sondern erwachsen.

Es gibt aber Situationen, in denen man etwas Negatives ansprechen muss. Ist es also immer notwendig, Dinge mit Zuckerguss zu ummanteln? Wenn nett in feige und nicht in konstruktiv überschwappt, bin ich dagegen. Kann man nicht großteils nett und manchmal eben ehrlich sein? Einige der besten Ratschläge, die ich erhalten habe, waren relativ weit weg von nett.

Man soll mit seiner Kritik niemanden zerstören, aber muss man echt immer super lieb und nett sein, um ja beliebt zu bleiben und niemanden zu beleidigen? Das Leben ist doch kein Ponyhof. Bisschen mehr realness bitte.