Es gibt in Wien jetzt eine Ausstellung mit Pubers Werken.

18. Februar 2016

Er musste schon wegen 232 Fällen von Sachbeschädigung vor Gericht. Bei dem Verfahren war die Rede von einem Schaden von über 50.000 €. An jeder zweiten Ecke in Wien prangt sein Name. Und trotzdem wissen wir immer noch nicht, wer er wirklich ist.

Die Rede ist von Puber, dem Enfant terrible der Wiener Graffiti-Szene. Er hat Anwälte, Anrainer und Hauswände gleichermaßen verärgert. Der PUBER-Tag ist auf sämtlichen Oberflächen quer durch die Stadt zu finden. Trotzdem ist die Identität des Schweizer Graffitikünstlers nach wie vor anonym – wie bei Bansky. Wer jedoch sehen möchte, was der Künstler, der sich selbst als „Staatsfeind Nummer eins“ bezeichnet, außer Wände zu beschmieren sonst noch kann, hat jetzt die Möglichkeit dazu: Puber stellt jetzt zum ersten Mal seine Werke in einer Galerie aus. Ihr könnt seine Kunst ab heute in der Ho Gallery auf der Wollzeile bewundern.

I Like to Write my Name on your Property

Auf unterschiedlichen Medien werden PUBER-Werke zum allerersten Mal im Rahmen der Ausstellung „I Like to Write my Name on your Property“ gezeigt – man kann sie auch kaufen. Ganz legal. Bei der Vernissage gestern wurde der Kurzfilm „Mein Kampf Vol.1“ zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Wir waren dort und können nur sagen: Es ist wirklich eindrucksvoll. Der Kurzfilm dokumentiert PUBERs Streifzüge durch Wiens Straßen, zeigt ihn bei seinem „Kampf“, sich einen Namen zu machen, und gewährt einen Einblick in das Leben des Sprayers der „alten rauen Schule“. Musikalisch untermalt wird der Film durch Gangsta-Rap, Pubers Gesicht wird natürlich nicht gezeigt und seine Stimme ist computertechnisch verändert, sodass man ihn nicht erkennt.

Das traut sich heute kaum ein Graffiti-Writer in Wien

„PUBERs Schaffen ist einzigartig für Österreich. Was in New York gang und gäbe ist, wirbelt hierzulande die Gesellschaft auf und spaltet selbst die Graffiti-Szene. Dabei ist PUBER noch ein Sprayer der ‚alten Schule': dirty New York-Style eben, als Graffiti noch nicht salonfähig war und Aufregung und Skandal hervorrief. In der ganzen Stadt taggt PUBER seinen Namen, ohne Angst, ein Risiko einzugehen. Das traut sich heute kaum ein Graffiti-Writer in Wien: alles eingeschlafen“, sagt Martin Ho, der Besitzer der Ho Gallery. „Gebt Wien doch wieder ein bisschen Gesprächsstoff, ein bisschen Inhalt, um sich ‚aufzupudeln’ oder am Ende des Tages PUBERs Werk doch noch zu verstehen“, fügt Ho mit einem Augenzwinkern hinzu.

Puber
Copyright: HO Gallery

Wollt auch ihr seine Kunst verstehen? Dann nichts wie hin:

 

HO GALLERY präsentiert PUBER 
Ausstellung:  18. Februar bis Mitte März 2015 , Dienstag bis Samstag
Uhrzeit:           10.00 bis 16.00 Uhr oder nach Vereinbarung 
Eintritt:            Frei 
Ort:                 HO GALLERY 
Adresse:       1010 Wien, Wollzeile 17

 

 

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