Freier Fall und freie Pferde – Neues aus dem Prater

24. März 2017

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Prater Presserundschau
© Lukas Wodicka

Ihr steht mit beiden Beinen voll im Leben? Sicher nicht im Wiener Prater. Mit welchen neuen, aber auch alten Attraktionen der Vergnügungspark im 2. Bezirk die Massen anlocken will, darüber gab eine Presserundfahrt Aufschluss. 

Nun sitze ich hier in 80 Metern Höhe und versuche den Blick über Wien zu genießen. Das ist jedoch nicht ganz einfach, wenn einem bewusst ist, dass es diese 80 Meter auch wieder bergab geht – im freien Fall. Die Rede ist hier vom „Wiener Freifallturm“, der dieses Jahr zum ersten Mal den BesucherInnen des Wiener Praters den Magen ordentlich durchschütteln wird. Was es sonst noch Neues in dem beliebten Wiener Vergnügungspark gibt, darüber informierte die Presserundfahrt unter dem Motto „Im Prater ist immer was los“.

Gestartet wurde am Würstelstand Bitzinger, nähe Praterstern, wo sich alle WutbürgerInnen bald äußerst heimisch fühlen dürften. Dort darf man nach Anmeldung zehn Minuten frei von der Leber vor mehr oder weniger interessiertem Publikum reden. Hat man das erst einmal geschafft, gibt es zur Belohnung auch noch ein kostenloses Würstel-Menü, um die Aufregung besser wegzustecken. Mahlzeit!

Und dann ging die Fahrt per kultigen Zug quer durch den Prater auch schon los. Dabei erfuhr ich, dass es seit 2007 die „Pratercard“ gibt, die es ermöglicht, sich noch einfacher von seinem Geld zu trennen. Einfach online die Karte mit Geld aufladen, kurz gegen die Tränen ankämpfen und den Rest des Tages bargeldlos bezahlen. Wer jetzt auf den Geschmack von Karten gekommen ist, dem dürfte die „Adrenalincard“, die es seit 2016 gibt, zusagen. Für 22 € darf man mit sieben der wildesten Attraktionen im Prater fahren und wer dann immer noch nicht wach ist, der kann den Energydrink, der im Paket inkludiert ist, trinken.

Nicht ganz so hoch hinaus geht es mit dem „Flyboard“ – zumindest körperlich. Die Beine bleiben fest auf dem Boden, doch der Geist wird in luftige Höhen versetzt, konkret über die Dächer Wiens. Dort oben geht es ruppig zur Sache. Man ist einem Piloten ausgeliefert, der entweder zu viel getrunken hat oder sich einen Spaß daraus macht, sein Leben permanent aufs Spiel zu setzen. Damit das ganze mehr zu bieten hat als Kino, bewegt sich der Untergrund für die zahlende Kundschaft fleißig mit.

Nicht neu im Prater, dafür schon umso länger da, ist „Das Geisterschloss“. Die Geisterbahn existiert seit 50 Jahren, ist damit die älteste der Welt und das merkt man auch. Ich hasse Geisterbahnen. Wirklich. Aber für euch habe ich mich dennoch überwunden und eine Fahrt gewagt. Was soll ich sagen? Mein Kindheitstrauma ist hiermit überwunden. „Das Geisterschloss“ lädt mehr zum Schmunzeln als Gruseln ein. (siehe auch Titelbild)

Gruselig ist hingegen die Verwandlung des „1. Wiener Pony Caroussel“. 129 Jahre lang drehten hier Pferde ihre endlosen Runden, ehe das Karussell letzten September geschlossen wurde. Zuvor gab es vermehrt Proteste von TierschützerInnen gegen die widrigen Bedingungen der Vierbeiner. Ab dieser Saison ist das Karussell nicht mehr wiederzuerkennen. Es hat sich in ein Labor verwandelt, in dem offensichtlich etwas schief gelaufen ist. Zombies bevölkern es. Besser für die Pferde ist das aber allemal.

Prater Presserundschau
© Lukas Wodicka

Coming soon…

Auf diese flotten Vierbeiner tippen, das kann man schon bald in der „Admiral Arena Prater“. Die Eröffnung Österreichs größter Sportsbar findet im Mai statt. Auf zwei riesigen LED-Walls kann man künftig verfolgen, ob einem die platzierte Wette ins Tal der Tränen stürzt oder einen Geldregen beschert. Alle, die ihr Geld lieber in Essen und Trinken investieren, sind hier nicht zwangsweise fehl am Platz. Burger, Chicken Wings, Craft beer und Co werden serviert, wie sich das für eine Sportsbar eben gehört.

Auch noch nicht fertig errichtet, ist der „Höllenblitz“. Besser gesagt: Es wurde noch nicht mit dem Aufbau begonnen. Ab 24. März geht es dann aber schnell. Innerhalb von sieben Tagen wird diese Achterbahn, eine der größten transportablen der Welt, errichtet werden und den BesucherInnen eine Fahrt mit bis zu 80 km/h und frei drehenden Gondeln bieten. Ende August geht es für den „Höllenblitz“ dann auch schon wieder weiter zum Münchner Oktoberfest.

Bei all diesen Attraktionen kann einen schon einmal der Heißhunger packen. Der Prater bietet diesbezüglich auch dieses Jahr wieder eine äußerst breite Palette, vorausgesetzt man befindet sich nicht auf Diät oder ist VeganerIn. Dann könnte sich die Futtersuche etwas schwieriger gestalten.

Ein Tipp zum Schluss: Spart euch die kulinarische Beutejagd für das Ende eines allfälligen Praterbesuchs auf. Ich war jedenfalls sehr froh über meinen leeren Magen, als ich im freien Fall 80 Meter in Richtung Erde sauste.

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