Kleidungsvorschrift für Mädchen

07. Juli 2015

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Kleiderordnung
Foto: Odilon Dimier / PhotoAlto / picturedesk.com

Die Pädagogen einer Schule im Deutschland sorgen für Aufregung, weil sie ihren Schülerinnen verbieten möchten in „zu aufreizender Kleidung“ zur Schule zu kommen. Wer gegen die neue Vorschrift verstößt, bekommt ein langes T-Shirt übergezogen, das bis zum Schultagsende getragen werden muss. Der Grund: Tragen die Mädchen zu enge und kurze Kleidung, werden die Burschen abgelenkt.

Ich bin fassungslos. Dieses Verbot klingt nach „Mädchen sind selbst schuld, wenn sie belästigt werden.“ Hört das denn nie auf? Jetzt wird dieses gefährliche Gedankengut sogar in die Köpfe der Jüngsten gesät. Schule, ein Ort an dem Kinder und Jugendliche in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit bestärkt werden sollen, stattdessen wird ihnen ein T-Shirt übergezogen. Kann man denn noch deutlicher sagen: Seid bloß nicht so, wie ihr wirklich seid. Mit euch stimmt etwas nicht. Ihr müsst euch ändern, damit ihr von Männern nicht falsch verstanden werdet. Die Jungs können nichts dafür, das ist ihr Trieb. Ihr seid es, die sie nicht provozieren dürft.

Ich weiß, auch ich schüttle manchmal den Kopf, wenn ich 14-Jährige aufgestylt zu 25-Jährigen sehe. Aber das gehört zur Entwicklung Pubertierender dazu, das macht keine zukünftigen Prostituierten aus Mädchen. Und am Allerwenigsten bringt es etwas, jungen Frauen vorzuschreiben, was sie anziehen sollen, viel eher sollte man mit beiden Geschlechtern darüber reden, die Grenzen der anderen zu respektieren. Die Schule in Deutschland hat diese Grenze mit der Kleidungsvorschrift für Mädchen eindeutig überschritten. 

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