Niederlage für die Kirche
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Das Ja der Iren zur Homo-Ehe sei laut eines Vatikan-Vertreters "eine Niederlage für die Menschheit“. Aussagen wie diese sind eher eine Niederlage für die katholische Kirche.
Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin äußerte sich auf einer Veranstaltung in Rom zur Volksabstimmung in Irland wie folgt: "Ich glaube, man kann nicht nur von einer Niederlage der christlichen Prinzipien, sondern von einer Niederlage für die Menschheit sprechen". Die Wähler im mehrheitlich katholischen Irland sprachen sich letzten Freitag mehrheitlich für eine Verfassungsänderung und somit für die rechtliche Gleichstellung der homosexuellen Ehe aus. Das Ergebnis hat europaweit Debatten ausgelöst, ob man mit Irland gleichziehen oder zumindest liberalere Reformen umsetzen soll, beispielsweise in Deutschland.
Hadern der Kirche
Nun ist auch der Vatikan von dieser Debatte betroffen. Viele der Gläubigen wünschen sich von ihrer Kirche eine Öffnung gegenüber dem Thema. Zumindest bei der anstehenden Familiensynode der Bischöfe im Oktober wird Homosexualität ein Thema sein. Doch Aussagen wie die von Parolin zeigen, dass die Kirche immer noch damit hadert.
Es ist wichtig, dass die katholische endlich die gesellschaftlichen Realitäten des 21. Jahrhunderts anerkennt und einen pragmatischeren und fortschrittlicheren Umgang mit ihnen tätigt. Viele der Gläubigen haben diese Realitäten akzeptiert und fordern diese Akzeptanz nun auch von Seiten der Kirchenspitze. Wenn die katholische Kirche ihren Bedeutungsverlust ihn Europa aufhalten möchte, ist es wichtig, dass sie auf die Forderungen ihrer Schäffchen endlich eingeht.
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