Armer Thompson - Schon wieder verboten

10. August 2008

Für den kontroversen kroatischen Sänger Marko Perkovic Thompson heißt es auf ein neues „leider nein“. Nach einer Reihe von Konzertverboten in den Küstenstädten Umag und Pula (beides auf der Halbinsel Istrien), wird nun auch ein vor kurzem angekündigter Auftritt in Zminj/Istrien abgesagt. Auch wenn der Bürgermeister (HDZ) dieser Gemeinde den Besuch von Thompson noch für diesen Monat versprochen hat, dementiert dies der Generalsekräter der HDZ-Istrien (Kroatische Demokratische Union).  

Damir Kajin, ein Abgeordneter der IDS (Istriens Demokratische Partei) im kroatischen Parlamentes sieht im ganzen Wirbel rund um Thompson einen Versuch der Destabilisierung des politisch liberal gerichteten Istriens.
Krajin führt weiters an, dass es der HDZ sehr schwer fallen wird, sich von Thompson zu distanzieren, weil dadurch der Verlust von Wählerstimmen vor allem aus dem Raum Lika und Slawonien befürchtet wird. Vor allem die Veteranenverbände stehen geschlossen hinter Thompson und diese zählen zur Stammwählerschaft der ehemaligen Tudjmanpartei. Um diese für die HDZ wichtige Zielgruppe beizubehalten, hat man seitens dieser Partei versucht Istrien zu spalten, was nicht gelungen ist berichtet Kajin.
Das Schweigen zu diesem Thema macht Thompson nur noch stärker und befürwortet weiters das was er symbolisiert und dies ist der Faschismus und Serbophobie.
„Derjenige der Thompson nach Istrien holt, der stellt somit die Ideale der hier lebenden Menschen und dieser Region in Frage, welche seinerzeit eben gegen den Faschismus und die Ustascha gekämpft haben, mit welchem sich Marko Perkovic Thompson jedoch immer stärker profiliert“, erklärte Krajin.
Durch die unermüdliche Bemühungen seitens des IDF (Istriens Demokratisches Forum) und Damir Kajin an seiner Spitze ist es somit gelungen die Auftritte in Umag, Pula und Zminj zu boykottieren. Ausschlaggebend für die negative Einstellung des Abgeordneten Kajin und seiner Partei gegenüber dem Kriegsveteranen und Sänger Marko Perkovic Thompson waren die Vorfälle bei einem am 30. Mai 2008 abgehaltenen Konzert in Zagreb. Für Aufregung sorgten dabei etlichen Ustascha-Symbole (zu verlgeichen mit NS-Symbolen), faschistische Lieder und Aufrufe wie: „Ubij, ubij Srbina.“ (dt: Bring den Serben um)
 
Es ist unglaublich, wie mächtig dieser Marko Perkovic Thompson nachwievor  ist. Er spaltet nicht nur die politische Elite in Kroatien, sondern auch das gesamte Volk. Aber scheinbar kommen auch normal denkende Menschen, wie Damir Kajin zur Erkenntnis, dass es nicht besonders rühmlich ist Thompsons Faschismus-Shows zu unterstützen. Und wenn man sich über etwas nicht aufregt, dann wird das auch so weitergeführt.

Armer Thompson, Konzertverbote nun auch in der Heimat. Scheinbar wollen immer weniger Menschen etwas mit ihm zu tun haben?! Oder ist das nur eine gelungene Propagandamaschinerie der kroatischen Politikführung um aufzuzeigen: „Wir tun eh was gegen diesen Thompson“? 

(Quelle: Slobodna Dalmacija, RTS)

Kommentare

 

bitte um ein paar verständliche pro und contra argumente bezüglich thompson!

 

siehe vorletzte biber-Ausgabe!!!

 

betonung liegt auf "verständliche".

 

..

ich persönlich habe ja nichts gegen ihn, hör mir ja selber gerne das lied "sude mi" an, welches allerdings auch wieder für eine bestimmte person geschrieben wurde über dich ich jetzt nicht reden mag.

aber ustasa-lieder singen ist ja auch eine ernstzunehmde sache. ich meine jetzt keine lieder, die er selber geschrieben hat, sondern lieder die von ustasas gesungen wurden und aus dieser zeit auch stammen.

außerdem geht das gerücht um, dass leute sogar in schwarzen uniformen zu diesen konzerten kommen und die hand zum hitler-gruß strecken.

-- Open your mind! --

 

das ist kein Gerücht!

 

...

na umso besser. ich frag mich bloß wieso wien das konzert damals abhalten lies?
vl sind die österreicher was solche sachen betrifft viel zu naiv.

-- Open your mind! --

 

Ich denke, dass da schon wirtschaftliche Faktoren eine Rolle gespielt haben und außerdem Thompson noch nicht diesen "Ruhm" im Ausland genoßen hat. Jetzt ein paar Jahre später wird er ausgeladen, obwohl er sich überhaupt nicht verändert hat. Sehr Scheinheilig eigentlich....

 

ruhm?
naja, der mann ist schon ein witz eigentlich. in seiner heimatstadt hat er ja angeblich auch sein eigenes radio, welches auch ziemlich ausländer- und vorallem judenfeindlich sein soll.

wie gesagt, ich wage es nicht über andere zu urteilen, daber wenn über ihn schon soviel geredet wird, muss da ja was sein.

 

kannst gerne den Artikel in der Juni Ausgabe mit pro/contra darüber lesen und oder einfach googln, da kommt einiges.

 

um ehrlich zu sein, so sehr interessiert mich der habschi auch net :)

 

gibt es ein pendant zu ihm?

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