Freunde kannst du dir aussuchen, Familie hingegen nicht......Part II

10. Oktober 2008

 

Die Chronologie einer rührenden Familiengeschichte findet nun ihre Fortsetzung. Hier nun der zweite Teil. Enjoy!!!

 

Wir waren bei der aufkommenden Liebesromanze stehengeblieben, die nach anfänglicher Euphorie nur mehr nach außen hin perfekt funktionierte. Innen sah es ganz anders aus.

 

Also begann sie ihr Glück in der Weite zu suchen. Sie ließ sich ihre Liebe nicht mehr in Diamanten, sondern in Flugtickets auszahlen. Damit konnte Sie der oberflächlich-tupierten Harmonie entkommen und schöpfte neue Hoffnung in der Suche nach persönlichem Glück. Ihr Traummann hatte schon längst einen Ersatz gefunden, sie blieben trotzdem ofiziell zusammen - dem äußeren Erscheinungsbild wegen - und nicht zuletzt wegen der Kohle. In der Ferne auf der Suche nach Sternen, oder so ähnlich, lautete ihr Motto. Heute in London, morgen in Valencia, übermorgen in Rio. Ein Liebhaber hier, ein Liebhaber dort. Und irgendwann mal ging die Reise nach Wien. Zur Familie, die sie schon längst abgeschrieben hatte, die verloren geglaubte kleine  E., von Glamourleben und Bussi-Bussi Gesellschaft verführt und geblendet. Nun kam sie scheinbar grundlos nach 17 Jahren Abwesenheit nach Wien. Und wie es sich für einen fürsorglichen, netten Cousin gehört, opferte ich den Großteil meiner Zeit, um die Mademe einbisschen in das Wiener Leben einzuführen. Dies gestaltete sich mehr als kompliziert, denn ich wusste nicht mit wem ich es zu tun habe, hatte ich schließlich diese Person noch nie in meinem Leben gesehen und kannte sie höchstens aus oralen Überlieferungen.

Also ging es naturgemäß und zugegebenermaßen weniger originell mal ins Zentrum. Stephansplatz, Spaziergang via Kärnter Strasse zum Karlsplatz und retour. Dann Rotenturmstrasse entlang zum Schwedenplatz. usw. Schon nach paar Minuten erblickte meine Cousine etwas, was ihre Augen zum übermäßigen Leuchten brachte. Zwei vollkommen, zumindest nach meinem Geschmack, abgrund-hässliche Treter, Mix aus Ballett- und Sandalenschuh, in violetter Lackfarbenausführung. Der Haken an der Sache: Im Geschäft gab es keine Exemplare in der gewünschten Größe. Also nach halber Stunde Small-Talk, Hick Hack und Bla Bla auf zum assozierten Geschäft zwei Gassen weiter. Glücklicherweise finden wir dort den Schuh in der richtigen Größe!! Juhu!! Doch dies stellte nur den Vorgeschmack auf den anstehenden Bummel-Tag an. Die nächsten Stationen waren lauter Designer-Schuppen, Ethno-Interior-Geschäfte und kleine Edelboutiquen - und der inkludierte Small-Talk a la "ha ha man muss sich die Männer selber aussuchen und gleich verlassen, wenn sie im Bett nichts taugen...kicher kicher" dehnte einen kurzen City-Trip zu einer nimmer-enden-wollenden Tortur.

Kommentare

 

...an deiner stelle wär ich schreiend davongelaufen

 

Einfach davonlaufen spielts nicht. Dann hätt ich mir einiges von meinen Daddy anhören müssen, darauf hatte ich nicht so Bock.

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