UEFA Champions League: Panathinaikos Athen - Anorthosis Famagusta 1:0 (0:0)

09. Dezember 2008

     

Am heutigen Fußballabend, dem letzten Spieltag der UEFA Champions League, hätte ich mir Leckerbissen wie Werder Bremen - Inter Mailand, Olympique Marseille - Atletico Madrid oder PSV Eindhoven - FC Liverpool anschauen können. Ich hätte auch alle Spiele gleichzeitig in der Konferenz sehen können. Entschieden habe ich mich aber für ein besonderes Duell: Panathinaikos Athen - Anorthosis Famagusta.
      Sicherlich werden sich jetzt einige fragen wieso und warum gerade dieses Spiel. Ich habe es aus dem Grund gewählt, da sowohl die Griechen als auch die Zyprioten Chancen auf's Achtelfinale hatten. Die Ausgangslage vor dem Match: Inter war schon fix durch, es ging letztendlich nur darum ob sie als Gruppensieger oder als Gruppenzweiter die Gruppe B beenden. Um das zweite Achtelfinalticket spielten eben Panathinaikos und Anorthosis - und das ist die eigentliche Überraschung. Denn als diese Gruppe ausgelost wurde, sagte jeder, dass Inter Mailand und Werder Bremen die zwei Fixaufsteiger dieser Gruppe sind. Jedoch war der Traum Werders mit dem Unentschieden vor zwei Wochen auf Zypern ausgeträumt, für sie ging es "bloß" um den UEFA - Cup. Doch selbst der dritte Gruppenplatz war für Werder in Gefahr, sollten die zypriotischen Sensationskicker das Unmögliche möglich machen und auch in Athen gewinnen.
       Anfangs sah es auch so aus. In den ersten 20 Minuten spielte nur Famagusta und ließ Panathinaikos im eigenen (!) Stadion nicht den Hauch eines Spielanteils. Da war es nur noch eine Frage der Zeit wann die Zyprioten zuschlagen würden. Die größte Chance in dieser Zeit hatte der irakische Internationale Famagustas, Taher, doch er vergab aus kürzester Distanz die Riesen-Chance aufs 0:1. Ab Minute 20 stabilisierte sich die Partie und Panathinaikos gewann die entscheidenden Duelle im Mittelfeld, wodurch sie sich immer mehr Spielanteile sicherten und bis zur Halbzeit sogar ein leichtes Übergewicht im Mittelfeld, aber auch in der Hälfte Famagustas, erzeugen konnten. Ein Mann, der später noch in den Mittelpunkt rücken sollte, spielte die Zyprioten teilweise schwindlig: Georgios Karagounis. In Zusammenarbeit mit Evangelos Mantzios kam Karagounis immer wieder gefährlich vor's Tor von Anorthosis - nur der entscheidende Treffer fehlte. Mit einem 0:0 ging's dann auch in die Kabinen.
      Nach Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich nicht viel, Panathinaikos machte Druck, von Anorthosis war nicht mehr viel zu sehen. Allerdings muss man sagen, dass Panathinaikos, bei denen Andreas Ivanschitz übrigens erst in der 90. Minuten eingewechselt wurde, auch keine zwingenden Chancen hatte. So dauerte es bis Minute 69, als die berühmten bengalischen Feuer im Fansektor von Panathinaikos brannten: Nach einem Abstimmungsproblem in der zypriotischen Abwehr, ist Karagounis der Nutznießer dieser Situation. Nachdem es Anorthosis nicht gelingt den Ball aus dem Strafraum wegzuschießen, schnappt sich Karagounis einen unbeabsichtigt zu ihm (anstatt zum eigenen Mann) gespielten Ball und schießt zentral auf's Tor. Und dann der Riesenfehler des Tormanns von Famagusta - der Ball, den er sicher in den Händen zu halten scheint, kullert ihm irgendwie über den Rücken! Und schon steht's 1:0 für Panathinaikos! Von da an war klar, dass neben Inter (das 1:2 bei Werder Bremen unterlag) Panathinaikos der zweite Aufsteiger ist, da ihnen bereits ein Punkt zum Aufstieg genügt hätte. Bis zum Schluss brannte in dieser Hinsicht nichts an, da Anorthosis den Griechen nicht entscheidend zusetzen konnte.
      Letztendlich bleibt zu sagen, dass man mit Anorthosis - die sich in dieser Gruppenphase der Champions League (aber auch schon in der Qualifikation) als unberechenbares Kollektiv präsentiert haben- eine symphatische Mannschaft für den Europacup dazugewonnen hat. Bis zum heutigen Spieltag waren die Zyprioten jedes Mal auf einem Aufstiegsplatz (sei es fürs CL - Achtelfinale oder den UEFA - Cup - Platz) - und genau heute, am letzten Spieltag, war's das mit Anorthosis und Europa. "Dank" des Sieges von Bremen über Inter flog Anorthosis mit 6 Punkten raus; Bremen hat 7-, Inter 8- und Panathinaikos 10 Punkte auf dem Konto. Panathinaikos ist somit die Sensation in dieser Gruppe, da sie letztendlich souverän und verdient den Gruppensieg holten. Nun darf man auf die Achtelfinalauslosung gespannt sein, denn als Gruppensieger spielt man ja gegen einen Gruppenzweiten. Doch wenn der Gruppenzweite Chelsea oder Atletico Madrid heißt, kann man sich fragen, ob Panathinaikos heute nicht doch lieber unentschieden gespielt hätte.....

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