Verteuerungspolitik der AKP in der Türkei

04. Juli 2008

Schon wieder müssen Menschen demonstrieren. Ist doch ein Menschenrecht, seine Meinung frei zu äußern. Doch in der Türkei wird man sogar geschlagen, wenn man sich gegen Preiserhöhungen in diversen Bereichen friedlich wehrt. Da fragt man sich echt, ob es denn nicht auch die Exekutive mitbetrifft. Scheint, als gäbe es Sonderregelungen für die Schützer des Regimes. Seit gestern protestieren auf alle Fälle viele Menschen in diversen Stadtteilen Istanbuls. Dabei werden vor allem die Politik der AKP-Regierung ins Visier genommen, welche mit ihrer Verteuerungspolitik die Armut der Bevölkerung steigert. Menschen schenken der Protestaktion sogar von den Fensterbänken aus Beifall und unterstützen und rufen Parolen. Alles wird in Flugblättern aufgerufen, nicht an die Lügen der AKP zu glauben und gegen die Gebührenerhöhungen Widerstand zu leisten.

So heißt es auf einem Flugblatt: „Die AKP handelt ihre Wirtschaftspolitiken wie die IWF Vertretung in der Türkei. Nachdem zuvor täglich Meldungen über neue Preiserhöhungen bei Strom, Wasser, Transport und Brot auftauchten, ist der Strompreis zum zweiten Mal, diesmal um 22 % gestiegen. Hunger und Armut ist nicht unser Schicksal…Lassen wir uns nicht von den Lügen der kollaborierenden AKP beirren die unseren Hunger und unsere Armut vergrößert."´.  Und das ist keine Propaganda von linken, Kurden oder Oppositionellen, sondern immer mehr die Meinung aus der eigenen Wählerschicht. Wie traurig! Also, ich kann mich an Türkeiurlaube erinnern, wo es zu Stromausfällen kam. Eh nichts neues in solchen Ländern. Aber, dass dies passiert, wenn die Leute sich grundlegend wichtige Dinge fürs Leben nicht mehr leisten können, ist für uns Österreicher wohl unvorstellbar. Noch ein Grund, wie EU-unreif doch dieses Land ist.

PS: letzter Satz ist meine Meinung und muss nicht die der gesamten Biber-Redaktion vertreten!

Kommentare

 

zu beobachten. In Frankreich, Italien und Großbritannien mussten die herrschenden Parteien gerade bei kommunalen Wahlen empfindliche Rückschläge hinnehmen.

Für die meisten Menschen in diesen Ländern ist das tägliche Leben deutlich härter geworden. In Italien und Spanien gibt man dem Euro die Schuld.

Aber auch in Großbritannien hat sich der Warenkorb für den täglichen Bedarf binnen einem Jahr um 15 Prozent verteuert.

Daher ist dieser Trend nichts Türkei-spezifisches.

Nochmal: Ein möglicher EU-Beitritt ist min. 10 Jahre entfernt. Man sollte nicht tagesaktuelle Beispiele als Argument gegen einen EU-Beitritt der Türkei verwenden.

 

serbien geht es nicht anders. in österreich spricht man auch vom "teuro".

 

kennt einer von euch ein Land wo die verteuerungswelle nicht eingesetzt hat?
mir fällt nämlich kein land ein, momentan.

 

bingo, nergiz.

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