Weltweit 230 Millionen verfolgte Christen: Der Aufschrei bleibt jedoch aus

04. Dezember 2008


(c) AP (Manish Swarup)

Laut einem Bericht der Presse werden weltweit insgesamt 230 Millionen Christen in 60 Ländern diskriminiert und verfolgt. Besonders hoch sei die Zahl der Verfolgten in islamisch geprägten Ländern, wo nicht nur seitens der Politik, sondern auch in der Gesellschaft die Diskriminerung offen zur Schau getragen wird. Öffentlich angegriffen und diskriminiert werden Christen auch von so genannten Hindu - Fanatikern. Was kann dagegen getan werden bzw. was steckt hinter dem Ganzen?
      Bleiben wir mal beim humanen Aspekt. So wie die Moslems, Hindus, Juden etc. sind Christen auch nur Menschen. Da wir von Menschen sprechen klingt 230 Millionen nicht gerade wenig. Selbst wenn wir nicht von Menschen, sondern von Christen an sich reden, bedeutet das, dass bei 230 Millionen, jeder zehnte Christ verfolgt bzw. diskriminiert wird. Doch ein Aufschrei in der Welt bleibt aus. Im Vergleich dazu erinnere man sich was bei der berühmten "Mohammed-Karikatur" im Jahr 2005 in Dänemark passierte bzw. welches mediale Echo diese "Aktion" auslöste.
     So gibt es in diesem Fall die Plattform "Solidarität mit Christen", die heute in Wien den "Stopp der weltweiten Christenverfolgung" gefordert hat. Diese Vereinigung setzt sich sowohl aus verschiedenen kirchlichen- als auch nicht-kirchlichen Organisationen zusammen und möchte anlässlich des 60. Jahrestages der Erklärung der Menschenrechte (10. Dezember) auf die Christenverfolgungen aufmerksam machen.
       Sucht man nach Gründen für diese Verfolgungen findet man nur alibihafte Aussagen und z.T. auch "Verschwörungsgeschichten". So heißt es z.B. seitens islamistischer Vertreter, dass "Christen für die Politik des Westens büßen müssten" oder werden den Christen seitens der Hindus Morde an hinduistischen Geistlichen vorgeworfen. Aus diesem (vorgeschobenen) Grund wurden im indischen Bundesstaat Orissa 50.000 Christen vertrieben und 500 getötet. Und das obwohl sich Indien offiziell auch zu den Menschenrechten bekennt...

Mich würde interessieren, wieso dieses heiße- und zugleich auch Thema mit scharf! in den Medien teilweise untergeht. Wie bereits erwähnt, lösten z.B. die "Mohammed-Karikaturen" 2005 ein riesiges mediales Echo aus, ebenso aber die Unabhängigkeitsbestrebungen der Tibeter und die Gewaltmaßnahmen seitens Chinas. Hier haben wir es mit grundsätzlich verschiedenen Religionen zu tun - aber das Christentaum taucht irgendwie unter.
     Was meint ihr dazu? Vor allem: Was kann man tun, um diese Gewalt- und Diskriminierungswellen einzudämmen? Angesichts der Vielzahl (230 Millionen) ist das ein schweres Unterfangen, in dem Einzelne wenig tun können. Aber trotzdem denke ich, dass bloß Zuschauen sicherlich nicht das Richtige ist....

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