Nachhaltige Handys

21. März 2016

Ein gebrochenes Display oder ein schwächelnder Akku ist meist das Todesurteil für ein Handy. Reparaturen und Ersatzteile waren bisher kompliziert und teuer. Mit dem fairphone 2 ändert sich das.

Das gleichnamige Unternehmen aus den Niederlanden begann eigentlich als Kampagne gegen Konfliktrohstoffe. Diese wichtigen Bestandteile für elektronische Geräte werden häufig in Kriegsgebieten oder autokratisch geführten Ländern unter menschenunwürdigen Umständen gewonnen. Durch den Verkauf dieser Rohstoffe kommen Rebellengruppen, Diktatoren und wirklich böse Menschen an Geld. Der Teufelskreis dreht sich dadurch weiter: Mit dem Geld werden Waffen gekauft und Söldner bezahlt, die wieder die Menschen ausbeuten.

Mit dem fairphone-Konzept wird dieser Kreislauf durchbrochen. Das Unternehmen produziert Handys, deren Bestandteile aus fair geführten Minen stammen -  die eben nicht für Warlords und Psychopaten arbeiten, sondern ihre Bergleute anständig bezahlen. Ein Wandel in der Herstellung wird natürlich nicht über Nacht passieren. Die größte Macht haben die Konsumenten - wie in vielen Bereichen, wie zum Beispiel der Kaffeebohnenproduktion - kann ein Wandel und ein Wissen um Konfliktrohstoffe große Unternehmen dazu bewegen, ihre Einkaufsstrategien zu überdenken.

Was macht das fairphone besonders?

Das fairphone 2 ist ein modular aufgebautes Handy. Das bedeutet, dass die einzelnen Teile mit wenigen Handgriffen getauscht werden können. Das Betriebssystem ist Android 5.1 Lollipop, im Gerät gibt's Platz für zwei SIM-Karten und der Speicher lässt sich über einen MircoSD-Einschub erweitern. Im Inneren werkelt ein Vierkern-Chip von Qualcomm mit 2.26 GHz. Die Kamera mit 8MP macht Fotos, die im 32 GB großen internen Speicher gesichert werden. Dazu kommt Mobilfunk der neuesten LTE Generation, WLAN und Bluetooth sowie GPS und GLONASS für die Navigation.

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Foto: T-Mobile

Was kosten Ersatzteile?

Auf der Pressekonferenz im ImpactHUB Vienna wurden auch die Kosten für die Ersatzteile genannt. Ein neues Display kostet günstige 80 Euro, ein neuer Akku ist bereits ab 15 Euro zu haben. T-Mobile Österreich ist einer der ersten weltweiten Unternehmen, die das fairphone vertreiben. Die Partnerschaft mit T-Mobile Österreich ist für Kunden praktisch: Ersatzteile werden österreichweit in allen T-Mobile Shops lagern und müssen nicht umständlich aus China bestellt werden. Insgesamt ist das fairphone 2 ein sehr interessantes Konzept, das durchaus zukunftsfähig ist.

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Foto: Adam Bezeczky

Zukunftspläne?

Die Zukunftspläne von fairphone zielen eindeutig darauf ab, das Handy auch für Laien reparierbar zu machen. Hardware-Upgrades sind - zur Zeit - noch nicht im Fokus der Entwickler, aber man darf darauf hoffen, dass die Partnerschaft mit T-Mobile bzw. der Deutschen Telekom in dieser Hinsicht einen größeren Einfluss auf die Roadmaps des Unternehmens haben wird.

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Foto: T-Mobile

weitere Infos auf www.fairphone.com und http://www.t-mobile.at/fairphone/

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