Sechster Sinn oder Zufall?

27. Februar 2016

Manchmal glaube ich, ich kann in die Zukunft sehen. Oder dass ich einen sechsten Sinn habe. Nennt es wie ihr wollt. 

Ich werde versuchen, euch zu erklären, wieso ich das glaube. Es ist nämlich so, dass es mir bisher schon oft passiert ist, dass ich gewissen Dingen ohne einen bestimmten Grund besondere Aufmerksamkeit gewidmet habe. Nicht, weil sie besonders groß, schön oder auffällig waren, einfach so. Ich kann mir selbst nicht erklären warum.

Später stellte sich dann heraus, dass eben diese Dinge, die ich grundlos beachtet habe, zu einem späteren Zeitpunkt einen wichtigen Stellenwert in meinem Leben haben werden. 

Fall #1

Als ich ungefähr sechs Jahre alt war und wir in eine neue Umgebung gezogen sind, ist mir immer ein Wohnhaus aufgefallen, an dem wir öfter vorbeigefahren sind. Ich habe mir vorgestellt, wie es darin wohl aussieht, und wie es wäre, da zu wohnen. 

Als ich ungefähr zehn Jahre alt war, zogen wir wieder um, dieses Mal nur ein paar Gassen weiter. In genau das Wohnhaus, dem ich so oft meine Aufmerksamkeit gewidmet habe. Creepy, oder?

Fall #2

Ganz in der Nähe der damaligen Wohnung ist der Währinger Park, in dem mein Bruder und ich damals immer waren. Unmittelbar an den Park angrenzend steht ein großes, altes Haus, auf das ich ebenfalls jedes Mal zumindest kurz hinaufschauen musste.

Ok, jetzt wissen es alle. Ich mag Gebäude, man kann sagen, dass ich oberflächlich an Architektur interessiert bin. Anyway, weiter geht's. Auf dem großen Haus steht Hochschule für Welthandel angeschrieben. Mein 10-jähriges Ich stellt sich vor, wie es da drin wohl aussieht und was man da genau lernt. Muss man hochqualifiziert sein, um an eine Hochschule zu gehen? Und was ist überhaupt Welthandel?!

Ziemlich genau acht Jahre später beschließe ich, transkulturelle Kommunikation zu studieren. Dreimal dürft ihr raten, wo sich das Zentrum für TKK befindet? Genau, im großen, alten Haus für Welthandel. Stellt sich heraus, dass TKK nur einen eigenen Eingang hat, sich aber das Gebäude mit Numismatik, Ägyptologie und Frühgeschichte teilt. Kann man also sagen, dass ich eine Vorahnung hatte, dass ich endlos scheinende Stunden in genau dem Gebäude verbringen werde?

Welthandel steht übrigens deshalb drauf, weil das von 1919 bis 1975 der Standort der heutigen WU war, und Wirtschaft zu der Zeit scheinbar Welthandel hieß oder so. 

Einbildung oder Zufälle

Das sind zwei anschauliche Beispiele für dieses seltsame, zukunftsvoraussagende Gefühl, das ich erklären wollte. Bilde ich mir nur alles ein? Ist es nur Zufall, dass ich auf manche Dinge grundlos achte? Oder kann ich tatsächlich die Zukunft vorhersagen und bereite mich auf diese Weise auf Veränderungen vor, die erst kommen? Keine Ahnung, aber ich finde es interessant. 

Kennt ihr sowas auch? Oder bin ich die einzige Komische? 

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