Heimat, fremde Heimat. Tausende Kosovaren müssen zurückkehren, aber das Land ist zu schwach

21. Oktober 2010

Tausende Kosovaren stehen vor der Abschiebung, aber das Land ist noch immer zu schwach, um so viele Menschen aufzunehmen, sagt der Chef der Migrationsabteilung im kosovarischen Innenministerium.

Mehr als 100.000 leben in der EU Als letzte Woche zwei Zwillingsmädchen und deren Vater abgeschoben wurden, war die Aufregung groß. "Kinder gehören nicht ins Gefängnis", so die Stimmen. Jetzt sollen sie diese Woche wieder zurückkehren, ihr Antrag auf humanitäres Bleiberecht wird gerade geprüft.
Laut UN-Schätzungen leben beinahe 100.000 KosovarInnen ohne Aufenthaltsrecht in der EU, die meisten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Nach seiner Unabhängigkeitserklärung unzerzeichnete der Kosovo unter Druck der EU mehrere Rückführungsabkommen mit Belgien, Frankreich, Deutschland, der Schweiz und Österreich. Allein 5000 Menschen kehrten im Vorjahr in ihre alte Heimat zurück, aus Österreich 1129.

Tausende Kosovaren stehen vor der Abschiebung, aber das Land ist noch immer zu schwach, um so viele Menschen aufzunehmen, sagt der Chef der Migrationsabteilung im kosovarischen Innenministerium.

Die Menschen sind zurück, aber das Geld bleibt aus. Was soll man mit all diesen Menschen tun? Wo sollen sie arbeiten? Wo leben? Entwurzelt sind sie zwar in ihrem Land - viele wollen hier aber nicht mehr leben. Dass viel zu wenig Budget vorhanden ist, das gesteht auch der Integrationsminister ein. Und dabei ist der Staat verpflichtet, für die Rückkehrer zu sorgen.

Besonders schwierig ist es für rückkehrende Roma, da diese häufig Übergriffen ausgesetzt sind. Sowohl der Europarat als auch Amnesty International haben beantragt, keine Roma mehr in den Kosovo auszuweisen, da diese dort massiven Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt werden.

http://derstandard.at/1287099392507/Bericht-aus-Pristina-Migrations-Chef...

Kennt auch ihr jemanden?

Kommentare

 

"Caka gibt zu, dass manche KosovarInnen in ihren Asylverfahren mit
überzogenen Bedrohungsszenarien arbeiteten. So hätten manche angegeben,
vor der Kosovo Liberation Army (KLA) geflohen zu sein. Die KLA würde ihr
Leben gefährden, behaupteten sie. „Es gibt aber keine KLA mehr im
Kosovo", sagt Caka."

zu lesen unter:

http://derstandard.at/1287099392507/Bericht-aus-Pristina-Migrations-Chef...

 

bissi unbedacht. einige länder, bei denen kosovaren auf asyl leben, haben die unabhängigkeitserklärung begrüßt.
dass keiner an die folgen und die schwäche des landes gedacht hat, ist echt blöd.

 

... ist ein wichtiges stilmittel und trägt wesentlich zur dramaturgie der sache bei. und wenn ich einer von denen wäre, würd ich auch lügen was das zeug hält, damit ich nicht mehr zurück muss

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