I love Post - die schönsten Plätze der Skurrilitäten

16. Dezember 2010

Weil ich ja eine sozialpornografische Ader habe, gibt es für mich nichts Schöneres, als anderen Menschen zuzuschauen und schräge Situationen mitzuerleben. Was ich nun nach jahrelanger Feldforschung behaupten kann: es gibt Plätze an denen sich eigenartige Menschen und Situationen häufen.

Die drei Top-Favoriten: Die ÖBB, Wiens Ämter und: die Post. Ich glaube, es verging keine Zugfahrt, wo ich nicht mit einer schrägen Person im Zug gesessen bin, keinen Amtsbesuch, wo ich nicht kopfschüttelnd das Gebäude verlassen hätte und keinen Postbesuch, wo ich nicht erstens: eine viertel Stunde warten musste und zweitens, mir am liebsten die Haare ausgerissen hätte.

Das Christkind bringt Geschenke Als Halb-Piefke habe ich sehr viele Verwandte im Ausland, die ich natürlich zu Weihnachten königlich beschenke. Darum bin ich heute morgen mit einem Berg an Briefen und Paketen zur Post gegangen. Zu meiner Freude war ich die Dritte in der Schlange. Vor mir eine Nonne, davor ein Mann. Vorweg: ich wartete trotzdem 30 Minuten. Aber das ist noch nicht die Pointe.

Geld gibt's auf der Bank nur nach Anmeldung Während ich also Löcher in die Luft starre, merke ich, dass die Situation vorne am Schalter unruhig wird. "Bitte das ist jetzt nicht Ihr Ernst - was soll das heißen, sie können mir das nicht auszahlen? Die PSK ist eine Bank, oder? Da kann ich ja auch was einzahlen?", empört sich der Mann. Grund: die Dame am Schalter weigert sich, ihm 5000 Euro von seinem Sparbuch auszuzahlen. Grund: wenn man mehr als 3000 haben will, muss man das drei Tage vorher anmelden - angeblich wegen der Post-Räuber.

Ginge also frühestens Montag, eher Dienstag, weil natürlich drei ganze Werktage. Der Mann braucht das Geld aber jetzt. Geht aber nicht. Die Nonne mischt sich ein: "Gute Frau, ich will mich ja nicht einmischen, aber wenn der Mann nun zu einer Bawag-Filiale ginge? Die gehören doch zusammen, oder?" "Ja schon", antwortet die Postchefin, die sich mittlerweile eingeklinkt hat. "Aber trotzdem muss man sich vorher anmelden." "Warum?", fragt der Mann "hat die Bank auch Angst ausgeraubt zu werden?". Angeblich ja, sagt die Postchefin - anscheinend glaubt die gute Frau wirklich, dass auf der Bank nicht mehr Geld rumliegt, als ein paar tausend Euro.

"Entschuldigen Sie", mischt sich nun auch die Frau hinter mir ein. "Ich möchte gerne 8000 Euro einzahlen. Könnte der Mann nach meiner Einzahlung dann nicht die Kohle haben?" Nein, kann er nicht, noch immer wird auf vorherige Anmeldung bestanden, wegen dem vermeintlichen Raub. "Aber man kann Ihnen doch viel mehr klauen, wenn Sie mein Geld jetzt nur rumliegen haben", meint die Dame kopfschüttelnd. Aber bei den eisernen Post-Ladys ist nichts zu machen. Vorschrift ist Vorschrift, der Mann dampft fluchend ab und murmelt irgendwas von modernem Unternehmen und in welchem Jahrhundert die pickengeblieben sind. Ich warte weitere 10 Minuten, bis die Nonne abgefertigt wurde und verlasse grinsend die Filiale.

 

So was kann wirklich aufmuntern und das gibt es auch nur in Österreich, so einen Beamten-Vorschrifts-Kack. Aber ich steh drauf, da weiß man, dass die Welt noch in Ordnung ist. Und was gibt es Schöneres als Kabarrett, dass das wahre Leben schreibt!

Kennt ihr noch weitere solche Plätze, die immer für einen Lacher gut sind?

Kommentare

 

Wo du recht hast, hast du recht...

 

hab mich totgelacht!!! so, jetzt sehn wir uns im nächsten leben wieder ;)

 

uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuurrrrrrrrrrrrrrrr gut :)

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