Sklaven der Zeit

30. April 2018

2018. Wir haben keine Zeit.

Wie oft bekommt man eine Absage, mit der Begründung man hätte für bestimmte Dinge keine Zeit? Und wie häufig schiebt man andere Sachen auf aus demselben Grund? Ständig. Die Frage ist jedoch, haben wir wirklich keine Zeit oder kein Bock? Bevorzugen wir, in den Momenten wo es darauf ankommt, andere oder etwas anderes? Eigentlich sind wir doch die Herren über Lage und Zeit. Wir bestimmen doch, wann wir was machen. Wann wir eine Pause einlegen während wir lernen und wann wir wen sehen wollen oder nicht. Doch wenn wir ehrlich sind, liegt die Macht über die Zeit eigentlich doch nicht zu hundert Prozent bei uns.

 

Unsere Zeit auf dieser Welt ist kostbar und wir wollen alle so viel tun und erleben. Somit versuchen wir uns alles einzuteilen und überall irgendwie dabei zu sein. Was ist aber mit den vergeudeten Stunden die wir planlos mit den Blicken Richtung Bildschirm verbringen? Dauer online auf Whatsapp, schon die 6. Folge auf Netflix innerhalb von einem Tag und nach Mittag immer noch im Bett. Klingt doch paradox?

 

Trotzdem wollen sich die Menschen, nicht vorwerfen lassen ihre Zeit zu verschwenden. Deshalb soviel dazu. Im Gegensatz dazu: Vom planen und den Terminen im Kalender hinterher zu rennen, vergessen wir die wichtigen Dinge im Leben. Uns selber.

 

Zeiten ändern dich.

Bushido hat damals gesagt: „Yeah, guck mal Zeiten ändern sich, dich und deine Sicht.“ Wo er Recht hat, hat er auch Recht. Wir lassen uns von der Zeit treiben. Jahre vergehen, man wird älter, ständig kommen neue Menschen und andere gehen wieder. Im Wandel der Zeit verformen wir uns. Da wir aber im 21.Jahrhundert, so sehr damit beschäftigt sind, uns auf andere Sachen zu fokussieren anstatt auf uns selber und somit uns vernachlässigen, gelingt es vielen nicht, sich zu diesem Menschen zu bilden, der man sein will. Hier muss man auch sagen, dass viele sich nicht einmal bewusst sind, denn niemand nimmt sich die Zeit, darüber nach zu denken. Warum auch?  Es gibt ja wichtigeres. Man lebt vor sich hin, hängt mit Menschen ab, die man vielleicht gar nicht in seinem Umfeld haben will. Tut Sachen, die gegen den eigenen Willen sind. Schlussendlich bilden sich Charaktere nicht über Nacht. Man muss sich bewusst in eine Gedankenwelt stürzen, sich die Zeit nehmen und über Sachen nachdenken, die einen im Alltag nicht sehr beschäftigen. Über Ziele, Stärken, Schwächen und die Sachen, die einem wichtig sind. Wer macht das denn heutzutage? Fast niemand. Man muss in diese Gedanken zuerst hineinfallen um danach rational über alles denken zu können. Wir tun es aber nicht. Denn wir sind zu unfähig Herrscher über unsere Zeit zu sein. Wir sind und bleiben die Sklaven der Zeit. 

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