Afro-Deutsche trifft Ku-Klux-Klan

18. April 2014

Nazi-Omi mütterlicherseits, dunkle Hautfarbe väterlicherseits: Mo Asumang ist eine untypische Deutsche. Für ihren Dokumentarfilm „Die Arier“ hat sich die Afro-Deutsche mit Neonazis getroffen. Auch vor Ku-Klux-Klan-Anhänger schreckt sie nicht zurück.

Mo Asumang, eine deutsche TV-Moderatorin, traf für ihren Dokumentarfilm „Die Arier“ Neonazis und Rechtsradikale in Deutschland und den USA. Auch Ku-Klux-Klan-Anhänger hat sie vor ihre Kamera gebeten, berichtet die „Berliner Morgenpost“. Der Film hatte an vergangenen Sonntag im Rahmen des „Achtung Berlin“-Festivals. Am 29. April wird er auf Arte ausgestrahlt.

 

Die Idee zum Film kam ihr vor einigen Jahren, als sie in Schulen Aufklärungsarbeit zum Thema Rassismus leistete. Lehrer und Schüler benutzten das Wort „arisch“, obwohl niemand genau wusste, woher die Bezeichnung kommt und was sie genau heißt. Dem ging Asumang auf den Grund und erfuhr, dass es sich bei richtigen Ariern um ein Hirtenvolk im Iran handelt. „Ein bisschen lebensmüde“ sei das Projekt schon gewesen, wie die Filmemacherin sagt. Als sie sich in den USA mitten in der Nacht mit Ku-Klux-Klan Anhängern getroffen hat, fielen ihr zwei Maschinengewehre auf dem Rücksitz ihrer Interviewpartner auf. Den Dreh bereut sie trotzdem nicht.

 

Wie im schlechten Film

Für Asumang war vor allem der Unterschied zwischen deutschen und amerikanischen Neo-Nazis interessant. Während der Deutsche meistens vor einem Gespräch flieht, genießt der Amerikaner die Aufmerksamkeit, sagt sie im Interview der „Berliner Morgenpost“. Amerikaner nutzen ihre „Freedom of speech“. Sie würden Nazis spielen, wie in einem schlechten Theaterstück. Angst vor Rache habe sie aber nicht, der Film ist bereits fertig und veröffentlicht. Möglicherweise wird er Aufmerksamkeit erregen, aber Asumang sieht es als ihre Mission, den Film in Schulen zu zeigen und einige Meinungen zu ändern. Den persönlichen Bezug zum Nationalsozialismus hat sie durch ihre Großmutter mütterlicherseits, die als 1A-Schreiberin geheime Dokumente für die Waffen-SS geschrieben hat.

Kommentare

 

Das Interview hab ich gelesen und den Film schau ich mir auf jeden Fall an!

 

das gehört zwar nicht zur Doku, aber anscheinend hat sie seit jeher das Bedürfnis mit Umvolkungs-Experten zu diskutieren. Schaut mal, vor allem, Ende des Interviews. https://www.youtube.com/watch?v=uNdJJ1Vm7VA

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