Südländer sind besser, aber welche?

17. April 2009

SüdländerInnen können ALLE sein, die ein bisschen offener, kommunikativer, vielleicht auch lässiger sind. Südländer kann jeder sein, der selbstbewusst ist und mehr will vom Leben. Aber es gibt den guten und den schlechten Südländer. Klischee und Diskriminerung?

 

 

 

 

 

Hollywood + Fantasie

Südländern passt alles was sie tragen, die Sonnenbrille ist ein muss. Der Kragen muss hoch stehen und das Parfum aufgelegt sein. Entweder lange gegelte Haare oder ganz kurze - auf jeden Fall stylisch! Seine Einstellung ist eine Mischung aus Romeo und Don Juan De Marco. Naja, ein bisschen Selbstbewusstsein kann ja nicht schaden.

Sie sind die "Oberstyler", suchen sich die teuersten Marken aus und arbeiten hart für ihr Geld. In der Disco muss alles passen, die Frisur, die Schuhe, die Hose, das Shirt. Das beste vom besten ist gerade mal gut genug. Ein schnelles deutsches Auto, und ne Blondine sind standard - eh kloar.

Der Südländer ist ein Lover, jemand der richtig männlich ist, ein richtiger Charakter-Typ halt. Er behandelt, die Frauen so wie sie es wollen. Er geht richtig auf sie ein und ist selten unbeholfen. Er ist auf alles gefasst und kann jede Frau ansprechen - mit Erfolg.Vielleicht ein bisschen wie im Film "Vicky-Christina Barcelona". Er denkt sich nicht was, wer, wo, sondern macht einfach. Er ist direkt und sagt gleich was er denkt.

 

 

 

Diskriminierung + Vorurteile

 

Was gezeigt wird:

Im deutschen TV sind Südländer in der "Oliver Geissen Show" zu sehen. Sie sind oft Machohaft, können schlecht deutsch reden, haben irgendwelche deutschen Mädchen geschwängert und sind Stolz. Ihre Schwestern können allein nicht hinaus. Bildung ist ein Fremdwort, auf den Bau arbeiten ist viel besser. Er, der Südländer ist in der Gesellschaft ganz unten. Seine Frau ist aus der so genannten sozialen Unterschicht. Er, hat keine Ansprüche. Er, wird schnell aggressiv und kann nicht diskutieren.

Spiegeln sie die Seele der Türken, Griechen, Italiener in Deutschland und Österreich? Nein, sicher nicht, das ist alles Auswahlprogramm, die Leute werden gecastet um zu unterhalten.

Bei Aktenzeichen XY, wird ein Täter, der nicht als "Nordländer" identifiziert werden kann als Südländer beschrieben. Auch eine negativ Kampagne. "Der 25-jährige Südländer ist heute entflohen, er sprach gebrochenes Deutsch und wurde schnell aggressiv". Oder: "Er sprach mit einem Südländischen Akzent, die Beschreibung trifft auf den Täter".

"Unterscheidung" der Südländer.

Vorurteile 1: Der gute, "fesche" Klischee-Südländer ist der Latino, Italiener, manchmal noch der Grieche. Die schlechten, "lästigen" Klischee-Südländer sind die aus dem Nahen Osten, Nordafrika usw. Das wird oft in den Medien darsgestellt.

Fakt ist es gibt auf beiden Seiten gute und schlechte.

Vorurteile 2: Die schlechten schlagen ihre Frauen, betrügen und morden im Namen der Ehre. Sie heiraten wegen der Staatsbürgerschaft. Die guten, sind gute Lover, haben einen "süßen" Akzent, sind unschuldig und brav wie ein Hund.

 

 

Kommentare

 

hey das trifft leider zu...es kommt drauf an, wie man die leute sehen will

 

Hey aber das stimmt wirklich. Alles was nicht als Nordländer identifizierbar ist muss natürlich Südländer sein.

Natürlich gibt es überall gute und schlechte Menschen - das ist eh kloar.

Aber für einen Europäer ist der Grieche eher ein besserer Südländer als ein Türke.

Weil ein Grieche ist ein besserer Türke. ( vl wegen der Religion)

Obwohl die Griechische und türkische Kultur fast gleich sind. Ob es nun die Volkstänze sind oder das temparament was das andere Geschlecht betrifft.

Es gibt so eine Art Reihung.

Spanien / Italien
Grieche
..
...
...
Irgendwann kommen Türken und der Rest.

Wann wird das aufhören das Türken nur noch als 2. Klasse Menschen angesehen werden?

Ich werde bald ein Blog schreiben das auch dieses Thema anschneiden wird.

Super Blog Danke!

 

teoman,
das wäre wirklich ein gutes thema für einen blog, du darfst das aber nicht immer so eng und einseitig sehen, die griechen oder besser gesagt griechenland gilt seit eh und je als wiege der europäischen kultur und wir fühlen uns eben näher zu den griechen weil sie ein stück wie weit auch unsere mitteleuropäische kultur wiederspiegeln, aber das sagt nichts darüber aus, das türken menschen 2. klasse sind du mußt nur berücksichtingen die türken waren über 100erte von jahren als feidbild in europa gesehen worden und dieses denken hat sich tief in unsere kultur verankert...aber es wird hoffentlich bald verschwinden, wenn die türkei in der EU ist, gemeinsam mit griechenland und zypern...der weg ist hart, aber er lohnt sich!!!!!!

 

...vor allem am Balkan ist das kollektive Bewusstsein so tief geprägt vom osmanischen Reich.

...speziell bei den serben ist das eine gesellschaftliche Neurose, wenn die über die Türkei reden (vor allem die Senioren, die das dann auch an die jüngere Generation vermitteln). Sie reden nicht die Türkei heute - sondern die Türkei im Jahre 1389 und Sultan Murad I. - also die befinden sich heute noch, im Bewusstsein von damals.

...und dieses kollektive Bewusstsein - denke ich - sollte man natürlich nicht unterschätzen, weil es Menschen zu Handlungen und Haltungen bewegt, die heute irrational erscheinen, aber verständlich anhand der geschichtlichen Prägung - die ein jede Nation einfach hat - abseits des "gut-böse" Denk-schematas.

 

genau das meinte ich, am balkan ist es sicher noch eingeprägter, waren ja ewige zeiten das bollwerk für europa, in der türkenabwehr... es braucht eben zeit und die EU könnte en beschleuniger sein.

 

Ja

auch wenn die Osmanen damals als Feindbild galten. Auch nicht jeder Österreicher/Deutscher gilt jezt als ein Nazi in der Türkei!

 

...sicher ist das so. Man kann nicht nur in der Vergagenheit leben. Es ist auch nicht meine persönliche Meinung - habe ja selbst mit Türkinen eine Schulbank gedrückt. Nur wie dieses öffentliche Bild ändern und vermitteln, dass wir...

a) eine ganz andere Generation sind - eine Globalisierungsgeneration wenn man so will.
b) die Zeiten sich geändert haben und auch die Menschen nicht mehr so verroht sind, wie sie es im Mittelalter waren oder auch zur NS-Zeit. Und wir doch aus der Geschichte alle gelernt haben.
c) ich finde es super das am Brunnenmarkt junge Türken, mit jungen Serben, und jungen Albanern spielen - leider ist das in der eigenen Heimat so ganz und gar nicht möglich

...was ist die Lösung?

 

da kann ich dir was bemerkenswertes erzählen,

Der FC Bayern war zu Gast in Tehran und spielte gegen Pirouzi, und dabei haben manche iranischen Fans, den Hitlergruß getätigt, die wussten nicht wirklich ob das jetzt noch gut oder schlecht ist.

 

jep

es gibt auch diese stufendenken:

als "lästige" in Deutschland, die marrokkaner, tunesier, algerier, ägypter, türken, in deutschland vor allem die türken.

Die werden in den Talkshows und in solchen RTL und ProSieben Sendungen als unfähig dargestellt, bzw. suchen sie sich einen aus, der dann natürlich genau die ganzen klischees herrlich ausfüllt und sich dabei gut vorkommt.

Haben sie mal gezeigt, ein Türke, der mit ner Blondine zusammen war und immer gleich ausgerastet ist und jeden mann geschlagen hat. Er konnte sich nur schwer unter kontrolle bringen und hatte eine narbe im Gesicht. Das färbt auf den 0815-Typen von Nebenan, natürlich voll ab und denkt sich dann auch dass alle assos sind. Oder einer der mit ner deutschen 16 Jährigen schon ein Kind hat und Geldsorgen etc.

Auch hier muss mal eine Positiv Kampagne passieren, um das ganze ein bisschen zu relatvierien. schließlich sind es einige schwarze schaafe, die dann für alle gelten.

 

...was bringt uns der Wettbewerb von ethnischen Minderheiten?

...das buhlen nach Sympathie. Der Wetteifer - wer ist nun die bessere Ethnie - ist ein Wettbewerb der von vornherein schon zum Scheitern verurteilt ist. Man stellt uns in Konkurrenz zueinander, in einem globalen Erziehungsprogramm der "werteführenden Staaten". Und wer deffiniert diese "Werte-Skala".

Die Konkurrenzhaltung ist im kapitalistisch geprägten System durchaus ein wichtiger Bestandteil - jeder ist dem Anderen ein Konkurrent, dies treibt auch die Leistung an (einer der Gründe wieso der Kommunismus wirtschaftlich nicht bestehen konnte).

Nur ein Mensch allein kann wenig bewegen ohne die Anderen, somit ist wieder die Solidarität gefordert - ein Widerspruch innerhalb eine Gesellschaft.

 

es ist wahr

es ist wirklich ein wettbewerb, aber auch eine Werbestrategie, man will dort hin wo die leute "gemütlich" sind. Nicht dort auf Urlaub wo es Bomben und Terror gibt.

Das ist leider bei den Menschen auch so, jeder will nach Lateinamerika, aber ganz wenige "wackere" in den Nahen Osten.

Obwohl, der rein historisch betrachtet, das Zentrum der Kultur für 1000 Jahre war. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in sagen wir Ecuador spannender ist als in Syrien.

Das Bild muss sich ändern und zwar konkret. Denn in beiden Ländern herrschen zwar halbdemokratien, dikaturen aber die Leute gehen lieber nach Latein amerika.

 

...schon geografisch. Und kulturell war es die Wiege der ersten Zivilisation zwischen Euphrat und Tigris, im alten Babylon - dramatisch was da jetzt alles zerstört wird.

...eine Autobahn die Rund ums Mittelmeer führt und überall Frieden - wäre das nicht einfach genial.

 

Man möchte uns, die Türken nicht als bessere Menschen sehen. Ich finde, dass die Leute die Türken nicht wahr nehmen wollen sowie die Öznur es gesagt hat. Sie sehen uns wie sie es sehen wollen. Niemand schreibt, sieht, spricht über etwas gutes von den Türken. ;)

 

ich glaube man nimmt eben das negative bewusster auf aber es gibt, genug positive stimmen im land, wenn es um die türkei geht

 

wahrnehmung gibt es nur im negativen sinne, das ist das traurige. Ehrenmord, Discoschlägerei, Mann tötet Frau. etc

 
 

ist auch erwähnt worden, dass österreicher die sich entsprechend anders verhalten. .. z.B. zum islam konvertieren würden, in dieser gesellschaft wohl auch keine "österreicher" wären sondern "ausländer" ... ich glaube das ist gar nicht so falsch und sagt sehr viel überdie gesellschaft aus ...

übrigens sind glaub ich auch griechen, italiener und spanier nur so lange die "positiven" "coolen" südländer, wie sie im fernseher drin bleiben ...

 

da hast du aber 1000%ig recht!

 

ich denke diese zeitgenossen, welche als die positiven südländer angesehen werden, entsprechen natürlich gerne dem klischee, schmücken sich extra mit kreuzanhängern am hals und möchten natürlich immer als die 'guten' gesehen werden. eh klar, sie denken und sehen aus wie ein 'schlechter' türke, grieche, nordafrikaner etc... aber dass sie sich als jemand ausgeben, sich so verhalten und sich auf die seite derjenigen stellen, die eigentlich die diskrimierenden sind, die diese klischees leben und sich daran halten, das wird ihnen vollkommen toleriert..
ich werde niemals aggressiv, solche verlierer (im prinzip eigentlich verräter der eigenen minderheit) sind mir aber ein greuel..

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