Who the fuck is Joseph Kony?

08. März 2012

 

Schon mal was von Joseph Kony gehört? Nein? Nun, das wird sich bald ändern, denn im Laufe des Jahres 2012 wird er wahrscheinlich so bekannt sein wie Mickey Maus, Stalin oder Hitler. Derzeit sorgt nämlich ein Video im Internet über Joseph Kony für Aufsehen.

 

 

Gleich vorweg, John Kony ist wohl einer der größten Verbrecher, den die Menschheit je gesehen hat. Dieser Meinung ist zumindest der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag. Der Anführer der Rebellenarmee LRA (Lord`s Resistance Army) soll in seiner Heimat Uganda für unglaubliche Kriegsverbrechen, wie Genozid, Entführung, Menschenhandel und so ziemlich alle Grausamkeiten, die es sonst noch gibt, verantwortlich sein. Seine Armee besteht zu einem Großteil aus Kindersoldaten, die er entführt hat und nun für sich kämpfen lässt.

 

 

 

Make Kony Famous!

Und nun will eine Bewegung (die Invisible Children Inc.), die ihren Ursprung in den USA hat, genau diesen Mann berühmt machen. Im ersten Moment erscheint das eigenartig. Warum sollte man einen Kriegsverbrecher berühmt machen? Aber das Ziel ist klar: Mit der Aktion "Kony 2012" will man mit allen Mitteln versuchen, auf die Verbrechen des Joseph Kony aufmerksam zu machen, um die Regierung der USA unter Druck zu setzen, die Armee in Uganda dabei zu unterstützt, Kony zu fassen.

 

Protest per Mauklick

Zu diesem Zwecke werden die Internetplattformen Facebook, Twitter und 

You Tube zur Zeit mit einem Video geflutet, das auf die Aktion aufmerksam machen soll. Die Social Media Community hat zum Kampf geblasen. Diese neue, globale Form des Protests wird wohl dazu führen, dass am Ende des Jahres 2012 ziemlich jeder Erdling diesen Joseph Kony kennt. Alleine jetzt hat das Video bereits über 21 Millionen Klicks und die Invisible Children Inc. mehrere tausende Unterstützer. Doch auch in der realen Welt soll Kony Thema werden und so soll es am 20. April 2012 eine Protestaktion geben, bei der die Anliegen der Aktion "Kony 2012" in möglichst vielen Städten plakatiert werden sollen. 

 

 

 

 

Protest gegen den Protest

So bewegend die Idee und dieses herzzerreißende, pompös produzierte Video (Hollywood hätte es nicht besser machen können) auch sind, macht sich trotzdem Kritik im World Wide Web breit.

Zum Einen wird die Art des Aufrufs kritisiert. Der Film sei überzogen, schön mit schmalziger Musik unterlegt und dient als Selbstdarstellungsplattform für den Initiator Jason Rusell.

Zudem würde dieser Krieg stark vereinfacht dargestellt. Dass die Armee Ugandas, die von der Invisible Children Inc. unterstützt wird, ebenfalls für Kriegsverbrechen verantwortlich sein soll, wird gleich ganz verschwiegen. Kritisiert wird auch, dass die Spendengelder nur zu 30% in die Aktion fließen, der Rest in weitere Filmproduktionen von Jason Rusell und in sein persönliches Reisebudget. 

Als problematisch wird ebenfalls gesehen, dass die Aktion eine militärische Intervention fordert und somit den „ american way of life“ verfolgt: Wir sind die Guten, die sind die Bösen. Ob Joesph Kony überhaupt noch lebt, ist übrigens unklar.

 

Wie auch immer man zu diesem Thema steht, am Ende von 2012 wird Joseph Kony auf jeden Fall berühmt sein.

 

Hier übrigens eine Erklärung der etwas anderen Art ;)

 

 

Kommentare

 

Sehr gut und objektiv geschrieben!

 

+++

 

sehr gut lieber Kollege :)

 
 

heute in der früh dachte ich mir noch "warum geht mir jeder arsch auf die nerven mir irgendso ein komisches youtube video anzuschauen" und am ende des tages bin ich zu genau so einem arsch geworden der jeden damit nervt.

einfach unglaublich genial und brilliant vom initiator gemacht. der mann hat verstanden wie die welt funktioniert und nutzt einfach die mechanismen unseres gesellschaft damit etwas in bewegung kommt.

 

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Bitte das video genauso verbreiten wie das video zu kony 2012

 

http://tvthek.orf.at/programs/1328-Weltjournal

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