„Oh mein Gott, es ist Krieg!“ Meine Zeichenlehrerin in der vierten Klasse schrie plötzlich auf und musste sich am Heizkörper festhalten. So massiv war die Explosion, die meine Heimatstadt Mostar am Freitag, 3 April 1992 erschütterte. Die Worte der erst kürzlich aus Split gekommenen und durch ihren dalmatinischen Akzent in meinen Erinnerungen gebliebenen Lehrerin, läuteten einen neuen Lebensabschnitt für mich und meine Familie ein. Nur wusste ich das damals noch nicht. Als wir vom Unterricht entlassen wurden, dachte ich nicht an Krieg. Nein, ich dachte an Kriegsspiele.